Sonntag, 4. November 2018

3. November 2018

Herrliches Herbstwetter, nicht wie sonst so viele Jahre: "Plitsch, platsch, der Hund läuft durch den Matsch", gravitätischer aber auch stimmungsvoll erhebender Thomas Mann in den Buddenbrooks:

"Der Weinhändler stand auf und horchte, den Mund voll Zigarrenrauch, auf einen starken Windstoß, der zwischen den Häusern pfiff, den Regen prickelnd gegen die Scheiben trieb und sich heulend im Ofenrohr verfing. 

»Verflucht!« sagte er und stieß den Rauch von sich. »Glaubst du, daß der `Wullenwewer´ zu Hafen kann, Buddenbrook? Was für ein Hundewetter ...« Ja, die Nachrichten aus Travemünde waren nicht die besten",

Nein, heute stand meteorologisch alles zum besten, die Bäume leuchteten in gelben und roten Farben, die Sonne schien milde und sich Tag für Tag dem winterlichen Tiefststand nähernd, nicht mehr in jenen blitzenden Strahlen dieses fast nicht endenden Sommers, sondern sich halb verabschiedend und doch auf angenehme Weise daran erinnernd, dass es sie gibt und im nächsten Frühjahr die Luft erneut durchwärmen und die Bäume zur neuen Blüte wie auch uns verlocken wird. Der Toten und Tragik des irdischen Lebens an diesem Novembertag zu gedenken, war nicht mit schwarzem Saum umrandet sondern wenn vom Duft der Melancholie durchtränkt.

Da brachte ich das Gespräch auf die Energiewende. Ich fühle mich inzwischen verpflichtet, wieder und wieder, verpflichtet nachhaltig zu warnen!

Wie das? Vor einigen Tagen kam im Deutschlandfunk die Erfolgsmeldung, mit angedeutetem Jubelunterton: Von der gesamten Stromproduktion Deutschlands stammen im Jahre 2018 inzwischen 38 % aus regenerativen Quellen.

Die Union und die SPD haben sich geeinigt, zusätzliche Windräder und Solaranlagen bauen zu lassen, vier Gigawatt Wind an Land und 4 Gigawatt Photovoltaik, ebenfalls an Land! Durch Sonderausschreibungen über jeweils drei Jahre gefördert, ursprünglich sollte das innerhalb von zwei Jahren stattfinden, nun sind es halt drei! Schritt für Schritt dem Ziel entgegen, den Treibhausgasausstoß gegenüber 1990 um 40 % zu senken. Bis 2030 soll der Ökostromanteil nicht 38 % betragen, Nein, sondern 65%!

Dr. Carsten Linnemann, einer der jungen Hoffnungsträger der CDU (Ausgabe Dezember 2009/Januar 2010, das Magazin Politik & Kommunikation:  „Rising Stars 2009“, Porträt Linnemanns, die größten politischen Nachwuchshoffnungen der etablierten Parteien in Deutschland, u.a. das Selbstbewusstsein von Jugendlichen durch  Teilnahme an Laufveranstaltungen stärken, Aktion "Lebenslauf") und Dr. Matthias Miersch, SPD,  Promotion zum Thema: "Der sogenannte référé législatif – eine Untersuchung zum Verhältnis Gesetzgeber, Gesetz und Richteramt seit dem 18. Jahrhundert.", erklärten gemeinsam:


"Wir haben ein gutes Gesamtpaket geschnürt."

Man wird den Windkraftgegnern auf Land entgegenkommen, indem neue Regeln zur Beleuchtung erlassen werden in der Form, dass die Anlagen nur noch blinken dürfen, wenn ein Flugobjekt in deren Nähe kommt, es werden die Regeln für Abstände zu Wohngebäuden noch einmal überarbeitet, die maximale Höhe für Windkraftanlagen wird festgelegt und Gemeinden sollen mehr Mitspracherechte bekommen und auch finanziell profitieren können.

Zwar schäumte der Energie-Dachverband vor Wut: "Was rigide Abstandsregeln beim Windausbau anrichten können, sehen wir in Bayern. Dort ist der Ausbau der Windkraft faktisch zum Erliegen gekommen".

Morgen geht es weiter mit:

Die Energiewende, Tragik und die Komik des Absurden!

Benutzte Quellen:

Buddenbrooks, "Stromseite", Dr. Linnemann, Dr. Miersch

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen