Dienstag, 10. April 2018

Klimaretter: Frau Pinzler und ihr Mann (Teil 4)

Frau Pinzler und wahrscheinlich auch ihr Mann glauben, wenn ein gebildeter Mensch beispielsweise rauche, sei das unlogisch, es handele sich um irrationales Handeln. Ich dagegen glaube, dass fast unser gesamtes Handeln irrational ist, es uns nur gelegentlich bewusst wird, wenn unser Verhalten in Konflikt gerät mit der sogenannten Ratio! Gefühle lösen die wesentlichen Impulse unseres Handelns aus, und wenn seitens der Ratio keine Einwände vorliegen, warum sollte die Ratio intervenieren und unser Wohlbefinden beeinträchtigen?

Die entscheidenden Impulse unseres Verhaltens werden durch die sogenannten "vorrationalen" Teile unseres Gehirn ausgegeben, was leicht erklärbar, da sie evolutionsgeschichtlich älter. In vielen Fällen ist das für unser Leben sinnvoll. So war es sinnvoll, viel Honig zu essen, wenn möglich, denn Honig gab es die meiste Zeit nicht. So ist es sinnvoll, nach unseren Kindern und Partnern "süchtig" zu werden, damit wir alles geben, um ihnen zu helfen, sie zu suchen, wenn verloren, mit ihnen zu teilen, sie zu verteidigen. 

Bedauerlich, dass wir auch durch Stoffe süchtig werden, die den körpereigenen Stoffen sehr ähnlich und uns dadurch schaden, zum Beispiel durch Nikotin, ein Alkaloid. Nikotin wirkt auf die nikotinischen Acetychlinrezeptoren, deren Aufgabe normalerweise es ist, Acetylcholin zu binden, einen der wichtigsten Neurotransmitter überhaupt. 

Woher, liebe Frau Pinzler, soll unser Nervensystem wissen, dass die nikotinischen Acetylrezeptoren hereingelegt wurden und einen Stoff binden, den wir besser aus unserem Körper heraus ließen? Die Rezeptoren tun das, was ihre Aufgabe, womit sie unser Leben erst ermöglichen, wenn sie aber hereingelegt werden durch die Tabakindustrie, so sitzen sie in der Falle. Wer käme auf die Idee, jemanden aufzufordern, der in ein mehrere Meter tiefes Loch gefallen, doch bitte wieder herauszuspringen. So ist das aber mit dem Nikotin, so ist es mit Drogen und so ist es mit dem Wohlstand, liebe Frau Pinzler.

Ohne Zweifel sind die Menschen in unterschiedlichem Grade für Produkte des Wohlstands ansprechbar. Ich zum Beispiel wünsche mir in fortgeschrittenem Alter noch einen Elektronikexperimentierkasten, ein gutes Modell des menschlichen Herzens und ein Abo bei "audible". Viele wünschen sich etwas anderes.

Frau Pinzler und ihr Mann haben den ökologischen Fußabdruck für ein Jahr lang in einem Maße herabgedrückt, dass es 2 Tage länger dauern wird, falls alle Deutschen genauso handeln und auch wirklich den Rest ihres Lebens die ökologischere Lebensweise durchhalten, bis der Klimaholocaust seine Gewalt wird voll entfalten. Trotz dieser Selbstaufopferung für ein großes Ziel, eines tun sie nicht mehr: mit dem moralischen Zeigefinger auf Mitbürger losgehen.

Schuldzuweisungen brächten nichts. Nein! Sie plaudern mit Freunden und Bekannten, erzählen vom täglichen Kampf mit den Kindern wegen des Lichtlöschens, wie dumm man sich fühle, wenn wochenlang kein Auto gefahren, dann etwas dringendes zu erledigen und genau da ein Bekannter um die Ecke kommt, der vom Projekt Klimarettung weiß. Peinlich!

Das rührt die meisten Bekannten und Freunde derart, diese kleinen Geschichten, dass sie zwar festhalten, auf das Schnäppchen Athen für 25 € könne man nicht verzichten, aber am nächsten Sonntag wird eine große Fahrradtour gemacht und gibt es Tofu-Schnitzel, kein Rindergulasch 

und als Nachtisch leckere Blaubeeren mit Sahne undWalnusseis!

Ende von Klimaretter: Frau Pinzler und ihr Mann!

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