Samstag, 7. April 2018

Klimaretter: Frau Pinzler und ihr Mann (Teil2)

Frau Pinzler und ihr Mann hatten schnell herausgefunden, dass Diskussionen über den Klimawandel und insbesondere Gespräche darüber, inwieweit jemand selbst dazu beitrage, eine ähnliche Wirkung haben, wie wenn mann/frau einen Raum betreten und intensiv den Duft aus Achselschweiß, Dermatophyten und abklingender Gonorrhoe verbreiteten.

Da kam ihnen vermutlich die Idee zu dem Buch: "Vier fürs Klima - Wie unsere Familie versucht CO2 neutral zu leben".

Ein Buch bedarf der Analyse. Gesagt getan. 

Drei Gruppen wurden ausgemacht:

1: Die Gänseblümchen: Sie wollen über dieses kontroverse Thema nicht diskutieren, insbesondere nicht auf Parties und entfernen sich deswegen lieber oder geben dem Gespräch eine andere Richtung: Klimawandel, einerseits vielleicht, andererseits ... übrigens, die Verlobte von Harry - hat der schon mal einen Gentest machen lassen??- und Pippa ... Praktisch erfolgreich und eine Rückkehr zum Thema Klimawandel für den Rest des Abends ausgeschlossen.

2: Die Antikapitalisten (beliebt im linksorientierten Meinungsspektrum): Klimawandel, ja sicher, nur warum müsse mann/frau sich die Glühbirne verbieten lassen, wenn riesige Kohlekraftwerke die eigentliche Gefahr, warum sich gängeln lassen, wenn Schweinezuchtbetriebe für hunderttausend Schweine aufmachen und Dax-Konzerne gigantische Gewinne einfahren? Die Kleinen schröpfen, die Großen schonen! Nein, Nein und noch einmal Nein, man lasse sich das Sonderangebot für 25 € nach Athen zu fliegen nicht nehmen. Sollen die Großen endlich Opfer bringen, die Banken, die Kirchen, die Konzerne, das Volk mit kleinem Einkommen hat schon mehr als genug Opfer gebracht! Friede den Hütten, Krieg den Palästen!

3.: Die "Technofixer": Der Erfindungsreichtum, die Klugheit der Ingenieure und Techniker dieser Welt werde es richten. Wo Gefahr, da wächst das Rettende! Beispiel: Der baden-württembergische Ministerpräsident Herr Kretschmann: ""Der Verzicht war lange ein grünes Credo. Das hat nie funktioniert." Nicht verzichten, sondern mehr mit weniger und besserer Energie, kann nicht so schwer sein. Wachstum und Naturverbrauch voneinander abkoppeln, eine größere Zahl auf weniger Fläche, verdichten usw.

Familie Pinzler/Wessel findet eine Erklärung für dieses Verhalten beim Psychologen Espen Stoknes, der seit Jahren darüber forscht, wie es kommt, dass wir ständig mehr über den Klimawandel und dessen Gefahren wissen, aber sich praktisch nichts verbessert, im Gegenteil, die Fahrt zum Abgrund ungebremst weitergeht.

Kognitive Dissonanz heißt der Fachbegriff, den zu merken sich lohnt: Kognitive Dissonanz! Durch uns Menschen verursachter Klimawandel ist uns unangenehm, besonders unangenehm ist, wenn der Wandel des Klimas sogar ein neuer Holocaust sein soll, ein Holocaust, der den vorherigen Holocaust weit in den Schatten stellt.

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